Mobilität für Menschen

Ungenügende Fahrradwegenutzungsmöglichkeiten in Putzbrunn und Nachbargemeinden

Markus Büchler

Am 23. Juni 2016 war Dr. Markus Büchler, Bezirksvorsitzender der Grünen in Oberbayern, zu Gast beim Ortsverein Putzbrunn von Bündnis 90/Die Grünen. Sein Thema „Mobilität menschlich machen – Lebensqualität durch fahrrad- und fußgängerfreundliche Orte“

Vor ca. 16 Besuchern stellte Büchler fest, dass immer mehr Menschen Alternativen zum Auto suchen. Aktuell wünschen sich 82 Prozent der Deutschen laut einer repräsentativen Umfrage des Umweltbundesamtes statt dem Auto mehr Fuß- und Radverkehr in ihrem Ort. Anhand der aktuellen Verkehrsbelastungen im rasant wachsenden Ballungsraum München eigentlich ein klares Votum. Wären da nicht die oft nur unzureichenden Fahrradwege, die in einem oft chaotischen Zickzackkurs durch Putzbrunn und die einzelenen Gemeinden gehen. Oftmals müssen sich Fußgänger und Fahrradfahrer einen sehr schmalen Weg teilen. Da wird es schon mal eng für Fahrräder mit Lastenanhänger, Kinderwägen, Rollstuhlfahrern oder Rollinutzern und es kommt zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radlern. Oder die Fahrradwege sind in einem katastrophalen baulichen Zustand, wo es oft über Stock und Stein geht, geschweige denn, dass die Wege im Winter geräumt werden.

Büchler zeigte anhand europäischer Metropolen wie Wien oder Kopenhagen, dass es auch anders geht. Der Fahrradverkehr wird attraktiver für die Nutzerinnen und Nutzer, die aufgrund der guten Infrastruktur mehr werden und wird gleichzeitig gleichberechtigter Partner zum Autoverkehr. Ziel war, die Belastung durch den Autoverkehr zu reduziert, ohne die Autos zu verdrängen. Der Gewinn: Bessere Luft, weniger Lärm, mehr Gesunheit, mehr Mobilität für alle – und mehr Platz auf den Straßen! Auch wenn man das Thema für den ganzen Ballungsraum denken muss, so gibt es insbesondere auf kommunaler Ebene viele Handlungsmöglichkeiten.

Für Putzbrunn und die Nachbargemeinden wurden von den Besuchern gleich einige Verbesserungsvorschläge gemacht, die die grünen Gemeinderäte Sybille Martinschledde und Volker Rentschler für ihre kommunale Tätigkeit mit aufnahmen:

  • Verbesserung der Infrastruktur durch Umsetzung des Radwegekonzeptes im neuen Flächennutzungsplans
  • entweder breitere Fahrradwege, damit auch Fahrräder mit Anhänger benutzt werden können oder keine gemeinsamen Fuß- und Fahrradwege, stattdessen Fahrradwegmarkierungen auf den Straßen mit eigener Ampelschaltung
  • zuverlässiger Winterdienst auf Fahrradwege, ab 6.00 Uhr
  • Aufbau von MVV-Fahrradsharing-Stationen

Der Landkreis München ist ebenfalls gefordert und bereits aktiv. So treibt er einen ersten Radschnellweg von Milbertshofen nach Garching und Unterschleißheim voran – weitere sollen folgen – und er lässt die Radwegbeschilderung so überarbeiten, dass sie einheitlich und alltagstauglich wird.

http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/03500089.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Radverkehrsanlage#Radfahrstreifen
 

 

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